19 Als Stadtjugendpfarrer in Jena zählte Lothar König bis vor Kurzem zu den bekanntesten Geistlichen Deutschlands Vor allem durch eine Razzia in seiner Pfarrwohnung 2011 und einen 2014 in Dresden gegen ihn geführten und später einge stellten Prozess wegen aufwieglerischen Landfriedensbruchs wurde ihm bundesweit Aufmerksamkeit zuteil Seinen Ruf als streitbarer und unkonventioneller Pfarrer erwarb sich der Mann mit den langen Haaren und dem üppigen Rauschebart schon zu DDR Zeiten Durch das Abhalten von Lesekreisen und Rockkonzerten sowie später durch die Organisation von Montagsdemonstrationen geriet er ins Visier der Stasi Nach der Wende engagierte er sich als Leiter der Jungen Gemein de Jena mit großer Leidenschaft gegen Rechtsextremismus in Deutschland 2019 feierte König seinen 65 Geburtstag wenig später wurde er mit einem Gottesdienst in der St Michael Kirche in den Ruhestand verabschiedet Nun entsteht ein Dokumentarfilm über ihn Regie bei Lothar hört auf führt sein Sohn Tilman König Mit der Kamera hat er seinen Va ter während der letzten Arbeitsmonate und im neuen Leben als Pensionär begleitet Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken eines solchen Films getragen Jetzt bestand dafür quasi die letzte Chance denn Arbeit und Privatleben sind bei ihm immer sehr eng miteinander verflochten gewesen sagt Tilman König Gemeinsam mit seinem Bruder Karl Friedrich hat er vor einigen Jahren die Leipziger 2 Könige Film gegrün det Mit ihr realisierten sie unter anderem die Groteske Der schwarze Nazi bei der sie auch zusammen Regie führten oder Karl Friedrich Königs Kurzfilm Der Ruf der beim diesjährigen Filmfest Dresden den Publikumspreis der Mit teldeutschen Filmnacht gewann Als Produktionsfirma bei Lothar hört auf fungiert jedoch die Neue Bioskop Film in Leipzig die mit Tilman König momentan auch den Spielfilm Die Arche entwickelt Für die Ende 2017 ins Leben gerufene Dependance des Unternehmens mit Hauptsitz München ist es das erste dokumentarische Projekt In einer Zeit in der Rechtspopulisten wieder erstarken und die Kirche als In stitution immer mehr an Bedeutung verliert ist es wichtig über eine Person wie Lothar König seine Ideale und Taten zu berichten Er ist ein unverwechselbarer authentischer Cha rakter der für ein filmisches Porträt hervorragend geeignet ist denkt Produzent Martin Rohé Ein Problem fehlender Distanz aufgrund der Vater Sohn Konstellation befürchtet er nicht Wir haben uns über diesen Punkt natürlich unterhal ten aber sehen vor allem die Vorteile Tilman hat einen viel intimeren Zugang zu seinem Vater und dessen Umfeld Weil er auch der Kameramann ist werden die Szenen zudem noch persönlicher sagt Rohé Die Dreharbeiten die überwiegend in Thüringen stattfinden begannen bereits 2019 So filmte König beispielsweise den 65 Geburtstag seines Vaters eine Werkstatt Woche der Offenen Arbeit in Jena mit Konzerten Theatervorführungen Vorträgen und einem Fußballturnier die Abnahme der Pfarrwohnung und den anschließenden Intimes Porträt eines Streitbaren Lothar hört auf Mit Lothar hört auf AT realisiert Regisseur Tilman König ein sehr persönliches Projekt Protagonist des filmischen Porträts ist sein Vater der langjährige Jenaer Pfarrer Lothar König der durch sein politisches Engage ment regelmäßig Schlagzeilen machte Für die Leipziger Produktionsfirma Neue Bioskop Film ist es der erste Kino Dokumentarfilm Die Dreharbeiten machten an drei Tagen im September auch in Sachsen Anhalt Station Auf dem zu diesem Zeit punkt noch nicht freigegebenen A14 Abschnitt zwischen Colbitz und Tangerhütte entstanden diverse Fahraufnahmen unter anderem mit Emerica und dem Etwas die sich in einem geklauten LKW aus Bogeys Fuhrpark auf der Flucht befinden Das Kulturhistorische Museum in Magdeburg wurde für eini ge Stunden zu einem polnischen Polizeirevier in der ehemali gen Speicherstadt des alten Handelshafens filmte Czekaj eine Disco Szene In ihr findet die erste Annäherung zwischen Emerica und dem Etwas statt verrät Gielnik Gedreht wur de des Weiteren in Brandenburg auf Rügen sowie in Polen wo Mitte Oktober die letzte Klappe fiel Für VFX Arbeiten im Rahmen der Postproduktion wird der Film Anfang 2021 voraussichtlich noch einmal nach Mitteldeutschland zurück kehren Wenn alles nach Plan läuft sind wir im Mai komplett fertig sagt Gielnik Für die Weltpremiere hoffen wir dann wie bei Kubas vorherigen Filmen auf ein großes A Festival FACTS Drehbuch Regie Kuba Czekaj Darsteller Agnieszka Podsiadlik Lena Lauzemis Stipe Erceg Laura Benson Mina Tander Produktion INDI FILM und Centrala Film PL Förderung MDM Medi enboard MFG Baden Württemberg BKM DFFF Deutsch Polnischer Filmfonds Polnisches Filminstitut Lower Silesia Film Fund Verleih W film

Vorschau MDM Trailer 04/2020 Seite 19
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